Tauben

Taubenbekämpfung – Fachwissen vom Schädlingsbekämpfer

Tauben - AML Schädlingsbekämpfung

Warum Tauben ein ernstes Problem darstellen

In der Praxis habe ich es fast immer mit verwilderten Stadttauben zu tun. Diese stammen ursprünglich von Haustauben ab, meist ehemaligen Brieftauben, die den Weg in ihren Schlag nicht zurückgefunden haben. Auch wenn Tauben für viele Menschen harmlos wirken, sind sie in der Schädlingsbekämpfung ein ernstzunehmendes Thema.

Denn die sogenannten „Ratten der Lüfte“ hinterlassen nicht nur massive Verschmutzungen, sondern stellen auch ein gesundheitliches Risiko dar. Besonders betroffen sind:

  • Gebäude und Dächer – durch Kot, Nistmaterial und Fraßschäden
  • Photovoltaik-Anlagen – starker Ertragsverlust durch Verschmutzung
  • Öffentliche Bereiche – Spielplätze, Sportstätten oder Innenhöfe
  • Privathaushalte – Dachböden, Balkone, Fassaden

Neben den Stadttauben begegnen uns gelegentlich auch Ringeltauben oder Türkentauben. Während diese Arten seltener zu direkten Problemen führen, können auch sie Parasiten oder Sekundärschädlinge einschleppen.

Häufige Ursachen für Taubenbefall

In vielen Fällen sind es menschliche Fehler, die Tauben anziehen und für dauerhafte Ansiedlungen sorgen:

  • Überpopulation und Wanderungsdruck – Tauben suchen ständig neue Brutplätze.
  • Offene Schlupflöcher an Fassaden, Dächern oder Dachböden.
  • Fütterung – ob bewusst oder unbewusst, etwa durch Essensreste oder offene Müllbehälter.

Wie schnell vermehren sich Tauben?

Ein entscheidender Faktor ist die enorme Fortpflanzungsrate der Stadttauben. Unter guten Bedingungen schaffen sie:

  • bis zu 10 Bruten pro Jahr,
  • mit jeweils 2 Eiern pro Gelege,
  • und einer Geschlechtsreife der Jungtiere nach ca. 6 Monaten.

Das bedeutet: Eine kleine Gruppe kann sich in kürzester Zeit zu einer massiven Population entwickeln – mit allen daraus resultierenden Schäden.

Schäden durch Tauben

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Taubenkot ist das größte Problem. Eine einzige Taube produziert im Jahr etwa 5 bis 6 Pfund Kot. Darin enthalten sind Harnsäure und Ammoniak, die zu starker Korrosion führen – an Fassaden, Metallen, Autolacken und sogar an historischen Bauwerken.

Weitere Probleme:

  • Fraßschäden an Mauern und Putz (Tauben benötigen Sandstein für die Verdauung).
  • Vegetation auf Dächern durch unverdaut ausgeschiedene Samen.
  • Geruchsbelästigung durch Nester und Kot.
  • Sekundärschädlinge wie Taubenzecken, Vogelmilben, Bettwanzen oder Käfer.
  • Krankheitserreger wie Salmonellen, Campylobacter oder Ornithose-Bakterien.

Bewährte Maßnahmen zur Taubenabwehr

Eine Bekämpfung von Tauben bedeutet nicht, die Tiere zu töten, sondern sie effektiv zu verdrängen und den Befall dauerhaft zu verhindern. Dabei gehe ich systematisch vor:

  • Reinigung & Desinfektion
    Bevor wir Abwehrsysteme montieren, müssen betroffene Flächen gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
  • Mechanische Abwehrsysteme

    • Drähte
    • Gitter
    • Spitzen
    • Netze

    Diese Systeme verhindern zuverlässig, dass sich Tauben niederlassen oder Nester bauen.

  • Technische Abwehrlösungen (wenn Mechanik nicht ausreicht)

    • Stromsysteme
    • Ultraschallgeräte
    • Schalldruckanlagen
    • Magnetfelder
  • Individuelle Planung
    Nicht jedes Gebäude ist gleich. Gemeinsam mit meinen Kunden wähle ich die Methode, die am besten zum Objekt passt – effektiv, tiergerecht und mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Andere Taubenarten im Überblick

Ringeltaube (Columba palumbus)

  • größte heimische Taubenart, graues Gefieder mit weißen Halsflecken

  • brütet überwiegend in Wäldern, Parks oder Feldern
  • 2–3 Gelege pro Jahr, jeweils 2 Eier
  • normalerweise unproblematisch für Gebäude, da sie eher in Bäumen nistet

Türkentaube (Streptopelia decaocto)

  • kleiner und schlanker als die Stadttaube, helles Gefieder mit schwarzem Nackenband
  • Kulturfolger, daher oft in Gärten und Städten anzutreffen
  • bis zu 4 Bruten pro Jahr möglich
  • kann Parasiten wie die Taubenzecke einschleppen, deren Bisse von Juckreiz bis hin zu lebensgefährlichen allergischen Reaktionen führen können

Fazit: Taubenabwehr gehört in Profi-Hände

Tauben sind mehr als nur lästige Stadtbewohner – sie verursachen wirtschaftliche Schäden, Gesundheitsrisiken und hygienische Probleme. Durch ihre hohe Fortpflanzungsrate reichen schon wenige Tiere aus, um in kurzer Zeit ganze Gebäudekomplexe zu belasten.

Mit einer Kombination aus gründlicher Ursachenanalyse, professioneller Reinigung und individuell angepassten Abwehrsystemen schaffen wir nachhaltige Lösungen. So schützen wir Gebäude, Anlagen und Bewohner zuverlässig vor den Folgen eines Taubenbefalls.